Die Anzahl der Outdoor Foodpack Anbieter steigt stetig und ich habe in den letzten Wochen so einiges getestet. Schaut Euch hierfür meinen Chili con Carne Test an. Genauso steigt aber auch, von meinem Gefühl her, die Anzahl junger Bushcrafter, die z.B. durch Youtuber wie Fritz Meinecke oder den Naturensöhnen und vielen anderen zum Weg in die Natur animiert werden. Eine schöne Sache. Oftmals werden hier aber auf „Affiliate-Basis“ teure oder sinnfreie Produkte empfohlen bzw. angeboten. Manchmal auch Food Packs oder sogar irgendein Protein-Pulver.
Ich möchte Euch hier mal zeigen, dass das ganze viel preiswerter geht, so dass sogar junge Leute hier ihr eigenes bezahlbares Food Pack mit in die Natur nehmen können.
Das preiswerte Foodpack kaufen wir in einem Supermarkt, wie z.B. Kaufland, denn auch hier kann man seit 30 Jahren gefriergetrocknetes Essen kaufen. Ich habe mich für Maggi entschieden, da dies der Anbieter mit der größten Erfahrung ist. Ich entscheide mich für 2 Becher Maggi Kartoffelbrei für 1,19€ pro Stück. Man könnte hier auch die Kaufland-Eigenmarke für 0,59€ pro Stück kaufen, damit auch der Titel stimmt.
DIY Foodpack
Jetzt sind diese Becher ja ziemlich unpraktisch, wenn es darum geht, sie in einem Rucksack zu transportieren. Daher werden sie in einen kleinen Gefrierbeutel umgepackt bzw. umgeschüttet. Aus diesem drücke ich dann etwas die Luft raus und schließe ihn. Entweder mit dem ZIP-Verschluss oder man verschließt das ganze mit einem Gummiband. Man sollte dies am Tag vor dem Outdoor-Einsatz machen. Die Haltbarkeit sinkt dann natürlich. Ihr solltet das DIY Foodpack dann auch verbrauchen und nicht noch ein Paar Wochen einlagern.
Pimp my Foodpack
Bevor Ihr den Beutel verschließt, könnt Ihr ihn aber auch noch etwas pimpen. Ihr könntet noch ein Paar Gewürze hinzufügen oder auch andere gefriergetrocknete Zutaten. Hier beim Kartoffelbrei würde ich noch eine Prise Muskat, etwas Pfeffer oder Chili und ggfs. auch etwas Petersilie hinzutun. Da gibt’s z.B. eine Reihe von Ostmann, die gut dafür geeignet ist. Herkömmliche Gewürze gehen aber auch
Die Zubereitung
Das DIY-Foodpack wird natürlich NICHT wie die anderen Foodpacks zubereitet. Also kommt nicht auf die Idee, heißes Wasser in den Beutel zu schütten. Sondern, Ihr erhitzt einfach mind. 200ml Wasser pro 5 Minuten-Terrine, also hier 400ml.
Man kann auch ohne weiteres 500ml nehmen und das ganze bis zur gewünschten Konsistenz einkochen lassen. Diese Wassermenge kann übrigens bei allen 5-Minuten-Terrinen oder ähnlich (Knorr-Snack & Co.) verwendet werden.
Noch mal zurück … Ihr erhitzt knapp 500ml Wasser in einem Topf, nehmt ihn kurz von der Feuerstelle, rührt das Pulver ein und lasst es 5 min stehen. Im Winter empfehle ich, es zwischendurch mal wieder auf die Feuerstelle oder den Esbitkochen zu stellen, damit das Essen nicht kalt wird. Das ist übrigens der Nachteil der teuren Foodpacks, die im Winter kalt werden. Die müsste man dann nahe der Feuerstelle oder unter der Jacke ziehen lassen. Aber auch könnte man ohne weiteres in einem Topf anrühren, damit das Gericht heiß bleibt.
Pimp my Foodpack 2
Ich bin kein Freund von gefriergetrocknetem Fleisch. Es schmeckt nach dem Reaktivieren einfach komisch und gerade bei Maggi & Co. was man nicht, was die unter Fleisch verstehen. Daher hatte ich mich auch für ein vegetarisches Gericht entschieden. Wer nun etwas Fleisch möchte, nimmt am besten eine geräucherte Wurst (kann ohne weiteres ungekühlt transportiert werden) in Eurem Rucksack mit, schneidet diese in Scheiben und wirf diese dann ins Essen. Also die Wurst kommt natürlich nicht ins Foodpack!
Foodpacks und Inhaltsstoffe
Wer nun denkt, dass im Eigenbau-Foodpack nur „Chemie“ drin ist, der liegt zum Teil richtig. Schaut Euch aber einfach mal die Premium-Outdoor-Foodpacks an, die sparen auch nicht mit Zusatzstoffen. Allerdings gibt es hier auch Ausnahmen, wie z.B. die Tactical Foodpacks. Das kann man aber auch bei dem Preisunterschied erwarten. Die Kalorien liegen bei den Foodpack auch etwas höher, allerdings kann ich mir diesen Unterschied nicht immer erklären. Aber ist dies wirklich wichtig? Es ist nur eine Mahlzeit und so für Zwischendurch knabbert Ihr etwas Studentenfutter oder irgendwelche High Energy Bars, die i.d.R. mehr werden im Mund. Wie früher die Panzerplatten bei der Bundeswehr. Es geht ja auch darum, besonders zur kalten Jahreszeit, etwas warmes im Bauch zu haben.
Muss es unbedingt Kartoffelbrei sein?
Nein, es können alle Gerichte der Maggi 5-Minuten-Terrine-Serie sein oder die anderen Produkte der Mitbewerber. Kartoffelbrei hat aber besonders im Winter einen Vorteil, denn er speichert stärker die Wärme. Wer also Outdoor mal Halsschmerzen bekommt, kann sich damit auch einen „Kartoffelwickel“ oder eine Wärmflasche machen.
Eine gute Alternative sind auch diese YUM YUM Asia-Essen. Die braucht man noch nicht einmal umfüllen und kann sie dann auch mit anderen Dingen pimpen.
Viel zu viel Müll?
Ja eigentlich schon. Den Gefrierbeutel kann man wiederverwenden und in den beiden Bechern könnte man Chilis oder Tomaten anziehen. Wer aber hier schon Bedenken hat, sollte komplett auf gefriergetrocknete Produkte verzichten, da die Herstellung bzw. Trocknung enorm viel Energie verschlingt. Hier wären wir dann wieder beim Sinn und Unsinn von Outdoor Foodpacks.