Besichtigung der Talsperre Wendefurth
Ja, unter dem Harzer Hexenstieg zu wandern hört sich zuerst mal ziemlich komisch an, aber es ist im Prinzip möglich. Hir gäbe es einmal die Möglichkeit beim Oberharzer Wasserregal bei Clausthal-Zellerfeld, wobei das hier nicht direkt unter dem Wanderweg ist. Aber die Staumauer der Talsperre Wendefurth bietet die Möglichkeit, sowohl auf, als auch unter dem Hexenstieg zu laufen. Aber fangen wir mal von vorne an:
Talsperrenbetrieb Sachsen-Anhalt
Sachsen-Anhalt verfügt über insgesamt 31 Talsperren (im Gesamt-Harz sind es über 100) unterschiedlicher Absperrhöhen und Stauraumgrößen. Das Bodewerk ist hier sicherlich zuerst zu nennen. Bestehend aus 6 Talsperren ist dieses Bauwerk sicherlich ein Superlativ in Deutschland. Das Herzstück ist natürlich die Rappbodetalsperre, die mit der 103m hohen Staumauer einzigartig ist. Der Talsperrenbetrieb Sachsen-Anhalt bietet nun Harzurlaubern die Möglichkeit, das Innere der Talsperre Wendefurth (2. größte im Bodewerk) zu besichtigen.
Normalerweise finden die Talsperren-Führungen durch das Innere der Staumauer von April bis Oktober, jeweils mittwochs um 14:00 Uhr und samstags um 11:00 Uhr statt. Jetzt in den Winterferien wurden sogar 3x täglich Führungen angeboten. Obwohl ich vor 3 Jahren mal mit einer Motorradgruppe in der Staumauer war, nutze ich das Angebot zum zweiten mal. Gestartet wurde wieder mit einem Film über die Talsperren in Sachsen-Anhalt. Hier wird u.a. das Bodewerk erklären, sowie die Aufgaben der Talsperren aufgezählt. Dann ging es mit einem Staumauer-Meister (ich hoffe, die Bezeichnung ist richig) von hinten direkt in die 43m hohe Staumauer. Und es ist wirklich so, dass auf ca. 130m der Harzer Hexenstieg genau über einem verläuft. In der Mauer wird gut erklärt, auf welche Art und Weise das Bauwerk kontrolliert wird. Ich will jetzt aber hier nicht zuviel erzählen.
Am Ende des Ganges sieht man übrigens den Übergang von der Staumauer in den Berg. Hier ist dann noch eine Art Grotte oder ein toter Mann (Einbahnstraßen-Schacht im Bergbau). An dieser Stele ich übrigens das Fotoverbot aufgehoben.
Die Tour ink. Film dauert ca. 90min. Ich könnte mir vorstellen, dass jemand auf der Nordroute des Harzer Hexenstieg wandert und vielleicht in Rübeland übernachtet. Er könnte dann morgens gegen 9:00Uhr aufbrechen und wäre dann nach lockeren 2 Stunden an der Talsperre Wendefurth. Dann um 11:00 Uhr die Führungen machen und weiter dem Hexenstieg folgen. Das Gebäude des Talsperrenbetriebs liegt direkt am Wanderweg.
Wie ich schon einmal in meinem Hexenstieg 2.0 geschrieben hatte, finde ich es schade, dass das Bodewerk nur spärlich in den Hexenstieg integriert wurde. Besonders die Staumauer der Rappbodetalsperre mit der Superlative die höchste Staumauer in Deutschland zu haben, bleibt aussen vor. Man sieht sie zwar vom Kuhberg aus, aber die Größe kann hier bei weitem nicht eingeschätzt werden. Daher kann ich hier meinen Tipp nur wiederholen: Von der Talsperre Wendefurth folgt Ihr nicht dem Harzer Hexenstieg, sondern lauft hoch zur Rappbodetalsperre. Es gibt sowohl die Möglichkeit von oben hinab zu schauen oder sich unten direkt an die Staumauer zu stellen. Man muss dann auch nicht wieder zurücklaufen, sondern geht weiter hoch zum Oberbecken des Pumpspeicherwerk (auch eine interessante Sache) und weiter bis zur Köhlerei Stemberghaus. Ab da folgt man dann einfach der Südroute des Hexenstieges runter nach Altenbrak.