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hexenstieg im winter
Quelle: Sabrina Outdoor | https://youtu.be/S0IKQ0-eD2k

Sabrina Outdoor | YT-Video Hexenstieg | Reaction

So, gelegentlich schaue ich mir gern mal Hexenstieg Videos auf Youtube an. Es ist für mich so eine Art Feedback und hierdurch erfahre ich, wie andere den Fernwanderweg vor meiner Haustür erleben. Gestern fiel mir das Video von Sabrina Outdoor ins Auge. Eine Winterwanderung auf dem Harzer Hexenstieg in 2 Teilen. Ich war vorab sehr verwundert, dass ein 8 Tage altes Video bereits über 200k Aufrufe hatte. Nicht schlecht. Folglich habe ich mir die beiden Teile reingezogen, was Ihr jetzt auch machen solltet:

Meine 2 Cent zu diesem Video

Ich muss an dieser Stelle zugeben, dass ich schon immer mal ein Reaction Video auf andere Youtuber machen wollte. Dachte da sogar an eine Art TOP10 der Hexenstieg-Videos. Jetzt wäre mal eine Gelegenheit, doch meine Lust zu schreiben ist einfach größer als in eine Kamera zu sprechen. Ich bin eigentlich auch kein Freund dieser Videos, da man hier im Prinzip nicht seinen eigenen Content produziert oder kreiert, sondern hier einfach auf einen Zug aufspringt.
Ich versuche jetzt mal, aus meiner Reaktion eine kleine Planungshilfe zu machen.

Hexenstieg im Winter in 3 Etappen

Es war vermutlich schon der Titel, der mich hier abholte, denn von Osterode nach Thale in 3 Etappen im Winter schafft nicht jeder und dann noch draußen in Schutzhütten schlafen. Na gut, Sabrina und Tobi sind 20 Jahre jünger als ich und haben kein Übergewicht. Wieso nicht. Doch schon bei 3:22min war sicherlich nicht nur mir klar, dass zumindest die erste Etappe ohne einen Gewaltakt nicht zu schaffen ist.

Da ich besonders zwischen Osterode und Brocken jeden Baum (stehen ja nicht mehr so viele) auf dem Harzer Hexenstieg kenne, konnte den Fortschritt ganz gut einschätzen und sehen, dass die beiden auf dem ersten 14km ohne Verlaufen vorangekommen sind. Es sah aber aus wie 3km/h … was aber mit Gepäck, Videodreh und im Winter ok ist. Zwischen Osterode und dem geplanten Torfhaus liegen liegt ca. 33km. Die zweite Hälfte der Wanderung wäre im Dunkeln gewesen und der letzte Abschnitt ist technisch etwas anspruchsvoller. Mit Pausen sind hier max. 2,5km/h drin, d.h. Ankunft in 11-12 Stunden. Ich weiß, es gibt Leute, die schaffen es schneller, doch für den Winter ist das absolut realistisch. Fazit: Am besten vorher in Osterode oder in einer der ersten Hütten übernachten und am 2. Tag dann vollgas geben.

Was war jetzt mit dieser Hütte?

Ursprünglich wollten die beiden in Torfhaus im Harzklub-Wanderheim (roter Kreis unten) übernachten. Hätten Sabrina und Tobi es bis dahin geschafft, wäre eine Übernachtung nicht möglich gewesen. Man kann das ganze Haus als Gruppe mieten, aber hier nicht spontan vorbeischauen. Auch eine Übernachtung im Garten ist nicht möglich. In Torfhaus bleibt einem nur die Jugendherberge (grüner Kreis) oder das hochpreisige Harzresort.

übernachtung in torfhaus

Dann war ja von einer Hütte bei Dammhaus die rede. Genau hinter der Gaststätte Dammhaus (1) ist die Hütte der Skigilde Osterode, doch auch die kann man nur mit einer Gruppe mieten, bzw. ist da einfach keiner, der einen in Empfang nehmen könnte. Der angezeichnete Pavillon (2) sagt mir gar nichts. Werde aber am Wochenende mal schauen, was da ist. Die nächste Hütte wäre an der Eisenquelle (3) gewesen. Fazit: In den eingezeichneten Hütten sind nicht alle die Schutzschütten, in denen man spontan mit Isomatte und Schlafsack übernachten kann. In meiner Rubrik „Wildes Übernachten …“ werde ich Euch mal eine Tabelle mit den Schutzhütten machen.

dammhaus

Was war denn da in Altenau los?

Tag 2 ist angebrochen und die beiden wandern mit vermutlich schweren Beinen weiter. Ein Zwischenziel ist der Brocken. Am Anfang sieht das noch gut aus. Vorbei am Friedhof wandern sie vermutlich parallel zur Skiwiese Rose hoch zum Hexenstieg. Doch auf einmal eine Pause an der Philippbrücke. WTF. Es ist genau das passiert, was ich vor ein Paar Wochen in einem Blogbeitrag beschrieben habe: Ein in die Irre führendes Wanderschild.

Wer hier der Ausschilderung folgt, wandert falsch. Dieses Schild bedeutet nur, dass man an dieser Position auf dem Harzer-Hexen-Stieg (muss auch mal die offizielle Schreibweise verwenden). Die beschriebenen Ziele liegen aber nicht auf der Route. Stieglitzeck ist letztendlich genau die falsche Richtung. Das Geschwisterpaar ist hier vermutlich 4km und 200HM zuviel gelaufen. Dann sind sie wieder zurück und haben wieder den falschen Weg genommen. Wieder +HM, aber keine zusätzliche Distanz. Bei der folgenden Karte ist rot der Hinweg der beiden, rosa zurück und grün ist der Hexenstieg. Im oberen Teil des gelben Kreises ist das irreführende Schild.

Soll ich der Ausschilderung auf dem Premiumwanderweg nicht glauben?

Ja, aktuell ist es mit der Ausschilderung auf dem Hexenstieg nicht so einfach. Viele Schilder fehlen z.B. durch die Forstarbeiten und irgendwie will sich keiner im Winter darum kümmern. Wobei … im Sommer ist es auch nicht viel besser. Schade. Ich sag nur Top Trail of Germany. Fazit: Kauft Euch die offizielle Wanderkarte und schaut zwischendurch mal, ob die Zwischenziele auch auf dem Hexenstieg liegen. Wie die beiden auch, würde ich mich nicht auf ein Smartphone verlassen. Ist der Strom weg, geht nichts mehr. Alternative wäre ein ordentliches Navi von Garmin & Co. (+ Karte).

Rucksack Loadout Hexenstieg

Davon habe ich absolut keine Ahnung. Ich weiß nur, dass man hier unendlich viel Geld ausgeben kann. Das muss jeder selber entscheiden. Grundsätzlich ist es aber so: Eine schlechte körperliche Verfassung könnt Ihr nicht durch gutes Gear ausgleichen. Aber … den Rucksack von Tobi werde ich mir mal in echt anschauen. Habe einen ähnlichen Fotorucksack, der aber nicht perfekt ist … und außerdem hellblau.

Abbruch bei 20km? Ernsthaft?

Anstatt 33km sind Sabrina und Tobi nun am ersten Tag nur 20km gelaufen. Dann schreiben die beiden das auch noch in den Videotitel. Was ist mit „Das Leben beginnt außerhalb der Komfortzone“ oder „Distanz ist, was dein Kopf draus macht“ ?

motivation wandern

Ich hatte schon anfangs geschrieben, dass die Planung für die erste Etappe einem Höllenritt glich. Die Frage war also nur, wann sie den Wandertag beenden. Zu den beiden oben geschriebenen Parolen gehört natürlich auch die Vernunft und das Bauchgefühl. An erster Stelle steht die Sicherheit. Jetzt waren die beiden zu zweit unterwegs, so dass sich dieser Aspekt in Grenzen hält. Aber wandern im Winter in der Dunkelheit ist nicht ohne. Nach weiteren ca. 7km wären sie zu diesem irreführenden Schild gekommen und dann nachts bei km27 falsch gelaufen. Das macht einen platt. Letztendlich hat hier die Vernunft und der Bauch gesiegt. Zu recht. Erst gestern ist hier im Harz eine Frau mit nur 27°C Körpertemperatur aus dem Wald geholt worden, weil sie sich vermutlich überschätzt hat. Das muss nicht sein. Geht einfach öfter wandern und lernt Euren Körper und dessen Grenzen kennen, dann könnt Ihr so eine Entscheidung dann leichter treffen. Wer mal auf 0% gehen will, macht einfach mal einen Ultralauf mit Versorgung | Begleitung mit. Die beiden Videos zum Hexenstieg fand ich trotzdem unterhaltsam. Besser als RTL.

Tag 2 war eigentlich nur eine Konsequenz vom ersten Tag. Egal. Hautsache raus in die Natur und etwas erleben.

Trek’n’Eat oder Tactical Food Pack?

Tactical Food Pack. Eindeutig. –> Teil 2: https://youtu.be/ANsvBjBMsgY
Im Winter empfehle ich übrigens, nachdem man das heiße Wasser in den Beutel geschüttet hat, diesen z.B. mit einer Rettungsfolie einzupacken oder vorsichtig unter die Jacke zu packen (nicht verbrennen“). Das Essen zieht schneller durch und ist dann wärmer.