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Tourismus: Osterode hat viele Gäste

Nachdem ich gestern bei Facebook schon einen kleinen Hinweis auf einen touristischen Artikel auf der Harzkurierseite gelesen habe, war ich heute morgen gespannt, was unsere Tageszeitung so zu berichten hat. Und Ihr ahnt vermutlich schon, dass es hier mal wieder etwas zu meckern gibt.

Osterode am Harz
Quelle: https://www.facebook.com/HarzKurier
Aber erstmal vorab … sicherlich kann man über alles meckern und/oder es schlecht reden. Seht dies einfach als Feedback. Die Dinge, die ich hier im Prinzip bemängele, beschreibe ich aus meiner sich als Hotelier / Leistungsträger, aber teilweise auch als Gast / Leistungsnehmer. Man kann mit Kritik arbeiten. Sicherlich ist ein Lob als Bestätigung des richtigen Weges auch schön, doch das können andere besser. Ich will mich hier auch nicht einbringen oder hintenrum meine Hilfe als Hotelfach/Tourismusbetriebswirt anbieten. Dafür gibt es bezahlte Mitarbeiter in der jeweiligen Organisation. Auch mein Trieb zur Selbstdarstellung ist nur gering ausgeprägt.
Im Artikel haben zuerst alle den Eindruck, dass Osterode am Harz zur Zeit wirklich gut besucht ist. Zu diesem Ergebnis kommen Herr Grönig, der zum einem einen Campingplatz in Osterode betreibt, zu anderen aber auch der Vorsitzende des Vereins für Tourismus und Marketing (hatte darüber schon mal etwas geschrieben) ist, Frau Wendt vom städtischen Tourismus-Büro und Herr Lemberg vom HTV. Wie gewinnt man denn einen solchen Eindruck? Stellen die sich in Osterode an die Straße und zählen auswärtige Kennzeichen? Oder sind es einfach die Zahlen vom Campingplatz, die pauschal auf alle Gastgeber übertragen werden? Vermutlich ja.

Aus meiner Sicht ist alles so wie immer. Man kann sogar sagen, dass die Schulferienzeit zu den schlechten Zeiten der Osteroder Hotels zählt. Und auch ich kann das hier nicht pauschalisieren, aber man kann sich die Zahlen beim statistischen Landesamt anschauen und hier ist ein Sommerloch dokumentiert. Hätte jemand den Artikel z.B. im Mai geschrieben, hätte ich meinen Mund gehalten. Besonders mit Himmelfahrt und Pfingsten wird hier vermutlich die höchste Auslastung erzielt. Es ist so, dass mindestens einmal im Jahr solch euphorische Meldungen „auftauchen“. Wenn dann aber die Zahlen schwarz auf weiß im Folgejahr rauskommen, ist in der Regel ein Minus zu verzeichnen. Wer sich die Zahlen beim statistischen Landesamt anschaut, wird schnell sehen, dass z.B. 2013 für Osterode am Harz kein gutes Jahr war. Es wurden sogar schon Zahlen für 2014 veröffentlicht.

Übernachtungen in Osterode
Quelle: https://www1.nls.niedersachsen.de/statistik/

Von Januar bis Mai diesen Jahres gab es zwar mehr Gästeankünfte, aber bei den Übernachtungen liegt man im Vergleich zum schlechten Jahr 2013 um weitere 1,1% zurück. Hört sich jetzt nicht viel an, ist aber eindeutig ein Minus. Jetzt verrate mir bitte mal einer, aus welchem Grund die Touristiker hier eine solche Euphorie verbreiten? Ich kann das verstehen, wenn man diese Taktik außerhalb der Zielregion macht, doch hier in Osterode direkt brauchen wir einfach nichts schön reden. Der Erfolg des Tourismus-Marketings ist sicherlich schwer zu messen, besonders wenn es sich um die Gesamtregion wie den Harz handelt. Aber hier in Osterode ist eine Messbarkeit und eine Bewertung der Aktionen möglich.

Ich kann als Leistungsträger (Hotelmensch) absolut beurteilen, auf welchem Weg der Gast in mein Hotel kommt. Und Ihr könnt mir glauben, dass die o.g. Touristik-Profis da kaum Einfluß haben. Kleines Beispiel gefällig? Ich habe dieses Jahr den Umsatz mit Motorradfahrern um fast 100% gesteigert. Ja, das ist eine Menge Zeugs und ich bin auch ziemlich stolz drauf. Jetzt machen aber weder der HTV, der VTM und auch nicht die Osteroder Touristiker Werbung für den Motorrad-Urlaub in unserer Stadt. Es gibt zwar Internetseiten, doch die sind weitestgehend ohne Aussagekraft. Man hätte dann doch lieber Gäste, die mit dem E-Motorrad anreisen. Ich kann sagen, dass ich die Steigerung über mein Internetmarketing selber herbeigeführt habe. Im Zeitungsartikel wird übrigens das Wort „Biker“ verwendet. Ein grauenhaftes Wort, das gleichzeitig den Status bei den genannten Orgas wiederspiegelt oder sie haben einfach keine Ahnung davon. Sollten Sie aber.

Es bleibt also abschließend die Frage, wieso die Touristik-Profis uns hier mit ihrem Bauchgefühl ein tolles Marketing vorspielen?

Ah … ich wollte noch kurz etwas nachlegen, denn eben habe ich gelesen, dass für die morgige Segway-Tour noch Plätze frei sind. Ich habe bis heute nicht verstanden, wieso die Osteroder Touristik-Profis (ich werde sie jetzt immer so nennen, denn sie werden alle dafür bezahlt) ein Unternehmen aus Springe in diesem Maße vermarkten. WIESO? Der Segway-Touranbieter wird sich krank lachen, weil die vom Steuerzahler bezahlten Mitarbeiter sein Angebot/Produkt vermarkten. Hier wird doch wirklich nicht geglaubt, dass dadurch mehr Gäste nach Osterode kommen? Schon in Seesen werden auch Segway-Touren angeboten. Das ist ein kompletter Witz. Der Witz ist so groß, dass die Segway-Touren sogar im Osteroder Imagefilm auftauchen. Was hat das mit Osterode zu tun? Jetzt hat man es geschafft, den Deutschen Wandertag 2014 mit 30.000 Besuchern völlig an sich vorbeilaufen zu lassen und bietet danach eine Segway-Tour an.

Urlaub im Harz
Quelle: https://www.facebook.com/HarzKurier

Osterode am Harz braucht für das Tourismus-Marketing endlich ein Konzept mit ausgearbeiteten Alleinstellungsmerkmalen. Dieses blinde Agieren bringt niemanden weiter … doch … den Betreiber der Segway-Touren aus Springe.

In diesem Sinn eine schöne Woche!

Frisch auf

Stephan

P.S.: Da war noch etwas mit einem Hotelneubau in Osterode … wieso nicht … aber ich will jetzt auf’s Sofa.

One comment

  1. Für mich ist das auch schlechter Journalismus.

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