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Tourismus und Marketing Osterode am Harz e.V. – Ein Kommentar

Gründungsversammlung am 31.03.2014 im Osterder Rathaus

Wie Ihr sicherlich schon bemerkt habt, leite ich hauptberuflich das Hotel Harzer Hof in Osterode am Harz und dann bin ich neben meinem erlernten Beruf als Hotelfachmann auch noch Tourismusbetriebswirt. Vor knapp 10 Jahren kam ich wieder zurück in die Fachwerkstadt und war natürlich auch sehr am Tourismus-Marting interessiert. Bis vor kurzem war hier der Verkehrsverein zuständig, der aber jetzt rückblickend nicht aktiv war. Das hört sich jetzt böse an, doch mir fällt partout kein Aktion ein. Man hätte sich ja einbringen können, wird der ein oder andere sagen. Das war aber nicht so einfach. Wir hatten mal außerhalb des Vorstands eine kleine Marketing-Gruppe ins Leben gerufen, doch unsere Ergebnisse interessierten niemanden. Wir hätten vielleicht nicht gleich mit dem Wort Unique Selling Preposition starten dürfen. In den Vorstand wählen? Die Positionen waren fest vergeben. Ich könnte jetzt hier noch 2 Anekdoten über die Neuwahl zweier Vorstandsmitglieder erzählen, doch das würde uns hier als Harzrand-Deppen darstellen. Ich wendete mich aber von diesem Verein ab, da er keinerlei Daseinsberechtigung hatte.

Das wirkliche Tourismus Marketing in Osterode am Harz

Wer jetzt dachte, dass der Verkehrsverein die Osteroder Tourismus Organisation ist, hat sich getäuscht. Verwundert? In der Osterode Stadtverwaltung arbeiten geschätzte 3,5 MitarbeiterInnen nahezu ausschließlich in diesem Bereich. Ich rede hier von der Tourismusinformation (TI). Hier scheint auch eine Art Budget zu existieren, dass ich auf einen niedrigen fünfstelligen Betrag schätze (sicherlich irgendwo im Haushalt nachlesbar). Auch das Gastgeberverzeichnis auf der Osterode Internetseite wird rein durch die Stadtverwaltung betrieben. Die Arbeit dieser Abteilung ist zum Teil unfachmännisch und naiv. Hierzu 3 Kritikpunkte:

1. Anzeigen in Printmedien

Jeder Unternehmer kennt es, die nervigen Anrufe und Besuche von Anzeigenverkäufern. In Osterode kommt es aber oft vor, dass hier der Satz so beginnt:“Sie sind mir von der Osteroder Tourismusinformation empfohlen worden, denn die hat sich mit einer großen Anzeige beteiligt …“ oder die TI schickt eine Mail raus und empfiehlt einen Eintrag. Es ist zum Teil unglaublich, wo überall Anzeigen geschaltet werden. Eine Infowand am Flughafen Hannover fand ich bisher am besten. Man sollte sich grundsätzlich Gedanken darüber machen, ob Anzeigen oder sogar das gedruckte Gastgeberverzeichnis überhaupt noch uptodate sind.

2. Sich von Unternehmern vor den Karren spannen lassen

Unternehmer X kommt zur TI und stellt sein Produkt vor. Der macht das mit einem solchen Elan, dass die Mitarbeiter denken, dass die Stadt Osterode hiervon nur profitieren kann. Es handelt sich hier übrigens um keine exklusiven Angebote. Dennoch fängt die TI an, für den Unternehmer Werbung zu machen. Dieser lacht sich wahrscheinlich krank. Kostenlose Werbung. Aktuell haben wir eine Freizeitaktivität, die durch ein ortsfremdes Unternehmen angeboten wird, in Osterode nicht durchgeführt werden, aber von der TI vermarktet wird. Und weil dies nicht reicht, taucht diese kostenpflichtige Aktivität sogar im Osteroder Imagefilm (auch eine Aktion für sich) auf. Muss man das verstehen? Ich fragte übrigens mal eine Mitarbeiterin, wieso das denn so gemacht wird, bzw. in diesem Fall, wieso ein Unternehmer so unterstützt wird .. Antwort: „Der verdient doch kein Geld damit“. Ohne Worte. Im Dorfklatsch erzählt man sich, dass ein Unternehmen der TI eine App verkaufen wollte und hier im Prinzip überzeugt hatte. Doch das Budget reicht nicht aus. Hierfür wollte man dann Geld vom Verkehrsverein haben … dieser stimmte zum Glück nicht zu. Der HTV ist auch schon mit seiner App förmlich gescheitert.

3. Vermittlungsgeschäfte

Im Prinzip ist das hier ähnlich mit der Nr.2. Ich werde aber hier noch etwas konkreter werden. Die Tourismusinformation vermittelt und bewirbt Reisen. Wer sich zum Beispiel für den Harzer Hexenstieg interessiert und die Osterode TI kontaktiert oder auch nur auf deren Internetseite stöbert, dem werden von 2 Anbietern Wanderpauschalen angeboten. Hier wird aktiv vermittelt. Für diese Vermittlungsarbeit erhält die TI 10% Provision, die in die Kasse des Verkehrsvereins gewandert sind. Wie kommt man auf eine solche Idee? Ein Mitarbeiter der Stadt arbeitet/vermittelt und der Ertrag geht in die Kasse eines Vereins. Der übrigens die ganzen Jahre das Geld eher gehortet hat. Das ist aber nicht alles. Die Reiseveranstalter haben ihr Zimmer nach der Vermittlung fast ausschließlich in einem Osteroder Hotel gebucht. Und die TI ist sich dieser Tatsache absolut bewußt. Als Vertreter zur Vermarktung aller Beherbergungsbetriebe schustert sie einem Hotelier gezielt Übernachtungen zu. Es wird noch besser. Die TI schaltet aktiv Hexenstieg-Werbung. Kommunale Mittel werden hier im Prinzip exklusiv für einen Hotelier eingesetzt. Exklusiv ist vielleicht nicht genau zutreffend, aber alle anderen profitierenden Unternehmen haben ihren Geschäftssitz nicht in Osterode am Harz. Den Höhepunkt fand bei mir diese Aktion als mich die TI für eine Messe um einen kostenlosen Hotelgutschein bat. Schon etwas dreist, sowohl von der TI als auch vom profitierenden Hotelier.

Zusammengefaßt: Das aktuelle Osteroder Tourismusmarketing ist unprofessionell und erfolglos, zudem wird hier geklüngelt.

Die Wahl des Vorstandes

Heute war im Prinzip schon alles vorbereitet. Ein Gremium aus den treibenden Kräften aus Verkehrsverein, WEGO und Stadtmarketing hatten, wie berichtet, in den letzten Monaten im Prinzip schon alles arrangiert. Ich fand das ja eigentlich nicht schlecht, doch eine Vereinsdemokratie sieht einfach anders aus. Dazu paßte auch, dass der Vorstand erst gewählt wurde und erst anschließend fand die Vorstellung statt. Nein, es ist utopisch hier zu behaupten, dass jeder das Recht gehabt hätte, gegen jeden einzelnen zu stimmen. Bei einer solchen Gruppendynamik fällt es einem sogar schwer, das Klatschen zu unterlassen. Insgesamt waren 41 von 172 Stimmberechtigten im Ratssaal. 75% der Vereinsmitglieder ahnten wahrscheinlich schon, dass der Abend ohne Überraschung enden würde und blieben der Veranstaltung fern.

2 kleine Überraschungen

Aber es gab sie doch, zumindest für mich. Der erste Vorsitzende des neuen Tourismus und Marketing Osterode am Harz e.V. war in keinem der Vorstände der aufgelösten oder fusionierten Vereine. Ich hatte eher den Eindruck, dass Herr Grönig schon etwas verdrossen war. Jetzt müssen wir abwarten, ob er in dieser neuen Position noch einmal angreift. Die zweite Überraschung war, dass kein Gastgeber oder Beherbergungsbetrieb nun im Vorstand ist. Von den 41 Stimmberechtigten waren gefühlt mehr als 50% aus dem Tourismusgewerbe. Ich halte hier Herrn Grönig als „Seiteneinsteiger“ mal außen vor. Eigentlich ist es ja egal, welchen Background der Vorstand hat, doch gleich nach der Wahl kam bei den Hoteliers leichter Unmut auf. Vielleicht psychologisch keine gute Wahl, hier auf einen Gastgebervertreter zu verzichten.

Es wurde vorab natürlich viel geredet. Im Prinzip war es eine Eigen-Laudatio auf das Entscheidungsgremium, dass sich hier als Duzgemeinde darstellte. Bei vielen Treffen wurde die Fusion abgehandelt und alles in die Wege geleitet. Ich hätte mich gefreut, wenn jemand über die Ziele des Vorstands gesprochen hätte. Wofür steht der Vorstand? Geht’s straff nach vorne oder bereiten wir unsere Stadt weiter auf den demografischen Wandel vor. Hier kam einfach nichts. Lediglich Udo Küster und Dietrich Kühne machten hier ein Paar Angaben. Schade. Geht’s hier nun auch wieder nur um Positionen? Alles Negative wurde erst gar nicht ins Rathaus gelassen und es wurde wiederholt darauf hingewiesen, den neuen Vorstand nicht schon vorab zu kritisieren. Ich sage Euch, kritisiert diesen Vorstand wann immer es geht, denn nur so können sie an der richtigen Stelle aktiv werden. Mit Lobeshymnen kommt niemand weiter. Wenn ich jetzt aber diese erste Vereinsversammlung Revue passieren lasse, machte niemand auf mich den Eindruck, als sei jedem bewußt, welche Aufgaben jetzt anstehen. Wir haben den fortstreitenden demografischen Wandel und einen Rückgang der Übernachtungen im Bereich Tourismus. Diese Worte sind heute übrigens zu keiner Zeit gefallen.

Ich bin nun gespannt, ob der neue Vorstand selber oder in kleinen Gremien es schafft, ein Marketing-Konzept für unsere Fachwerkstatt am Harz zu erarbeiten. Im Vorfeld wurde ja schon über eine Art Geschäftsführer geredet, der für den neuen Verein aktiv sein soll. Die finanziellen Mittel hierfür haben Osteroder Unternehmen schon für 3 Jahre zugesagt. Ich bin gespannt, wer hier eingesetzt wird. Findet man die Eierlegendewollmilchsau?

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