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hexenstieg torfhaus

Hexenstieg weiter im Corona-Schlaf

Ich hatte ja schon in meinem Beitrag „20 Jahre Harzer Hexenstieg“ etwas über den physischen Zustand des Wanderweges von Osterode nach Thale geschrieben.

In der letzten Woche gab es mal wieder die die TOP10 oder TOPwasauchimmer der Deutschen Wanderwege in den Rubriken Tageswanderung und Mehrtageswanderung. Auf vielen z.T. bekannten Online-Portalen wurde hier nahezu gleichzeitig berichtet.

toptrail

Wie aussagekräftig sind die TOP10 der Wanderwege in Deutschland?

Wir wissen alle, dass diese Ranglisten im Prinzip keinerlei Rückschlüsse auf die Beliebtheit der Wanderwege ziehen können. Hierfür machen einfach viel zu wenig Wanderer bei den Abstimmungen mit, so dass das Ergebnis kaum repräsentativ ist. Mein Bauch sagt mir auch, dass das Buchen von kostenpflichtigen Anzeigen einen Einfluss hat.

Fakt ist aber, dass die Ergebnisse von den jeweiligen Regionen gern im Marketing verwendet bzw. ausgeschlachtet werden. Stolz posten dann die Verantwortlichen für das touristische Marketing die Platzierung in den sozialen Medien oder sogar die Tageszeitung berichtet über den Erfolg des heimischen Wanderweges.

Also völlig für die Katz‘ ist das ganze nicht. Es hier hier geht schlichtweg um Sichtbarkeit. Wieso schafft es der Harzer Hexenstieg in seinem 20. Jahr nicht, hier nominiert zu werden? Kein Geld?

Fun Fact: Der Steinway Trail von Seesen nach Wolfshagen wurde in die Liste der Tageswanderungen aufgenommen. Ein Wanderweg, der so gut wie gar nicht vermarktet wird. Aber vielleicht hat sich hier mal jemand einen Ruck gegeben.

Messbarkeit Tourismusmarketing

Am liebsten nimm man ja die Übernachtungszahlen des jeweiligen Landesamtes für Statik, um den Erfolg des Tourismusmarketings zu bewerten. Wird hier beim Übertreffen der Vorjahreszahlen ordentlich gefeiert. Hat man ein positives prozentuales Ergebnis, aber negative absolute Zahlen, weil weniger Betten angeboten worden sind, wird auch ordentlich gefeiert. Das Plus muss ja nicht weiter erläutert werden. Ist alles im Minus, ist das Tourismusmarketing nicht messbar und es fehle einfach an qualitativ guten Unterkünften und Attraktionen. Man habe ja keinen Einfluss auf die Leistungsträger. Easy Job also!

Hier geht es aber um Sichtbarkeit. In der „Coronazeit“ hätte man komplett aktiv werden können. Eine gute Möglichkeit, alles auf dem Harzer Hexenstieg umzukrempeln. Auf der offiziellen Hexenstieg-Seite ist in letzter Zeit bis auf das Jubiläum wenig passiert. Seit 5 Jahren haben wir immer noch die schönen Hexenstieg-Bilder mit gesundem grünen Harzer Wald.

wandern am hexenstieg

Aber auch niemand möchte sich öffentlich mit dem Thema Klimawandel auseinandersetzen. Er wird einfach nicht beachtet. Wenn man ihn jetzt noch weitere 5 Jahre unter die Fußmatte kehrt, sind alle Bäume (Fichten) wieder da und keiner hat’s gemerkt. Träumt weiter, im wahrsten Sinne des Wortes. Die Aufklärung „Waldsterben“ auf dem Harzer Hexenstieg wird in erster Linie dem Nationalpark Harz überlassen. Gefühlt aber erst nachdem man 30km am toten Baumbestand vorbeigelaufen ist.

Jetzt ist der Hexenstieg 20 Jahre alt und alle feiern sich. Prost. Es gibt hier aber nichts zu feiern. In den letzten 10 Jahren hat sich bis auf den Versuch den Hexenstieg durch QR Codes (Fehler inkl.) zu digitalisieren nichts getan. Dazu hatte ich ja schon einmal etwas geschrieben (siehe erste Zeile).

Schwachsinn am Hexenstieg

Doch, es gibt etwas zu feiern. Die touristische Rekreationszone im Nationalpark Harz „Torfhaus“ wird mit Hilfe des Steuerzahlers um 2 Gebäude erweitern. Einmal ein schönes Wiener Wald Restaurant* und natürlich dem Harzturm.

Die Harzurlauber sollen also nicht mehr wandern, sondern mitten im Nationalpark Harz zuerst ihr Fahrzeug auf einem kostenpflichtigen Parkplatz abstellen, kostenpflichtig (als Steuerzahler doppelt) den Harzturm besteigen, der einen schlechteren Ausblick als die 3km entfernte Wolfswarte haben wird und abschließend ein schönes halbes Wiesenhof-Hähnchen mit Pommes im Wiener Wald* verspeisen bevor es wieder ab nach Hause geht. So richtiger Naturtourismus. Das Besucherzentrum des Nationalparks – die nehmen übrigens keinen Eintritt – erscheint hier mit dem Slogan „Wildnis entdecken“ schon fast fehl am Platz.

Sehe heute schon die Fotos, wie sich die Leute bei der Einweihung des Harzturms gegenseitig feiern. Feiern kann hier der Investor. Soll er auch, ist schließlich sein Risiko. Aber die anderen haben eigentlich nichts zu feiern. Da wird heute schon von Leuchtturm im Harz geredet, der tausende von Touristen in den Freizeitpark … ähm Nationalpark Harz ziehen wird.

wiener wald torfhaus

* Es geht mir hier überhaupt nicht darum, was hier angeboten wird. Ich war und bin sogar ein Befürworter der Bavaria Alm, denn diese ist ein enormer Gewinn für Torfhaus. Ich mag gar nicht an die alten Harzer / Torfhäuser Restaurants zurückdenken. Es gibt nicht wirklich eine Harzer Küche. Wenn ich Speisen sehe, wie Harzer Schnitzel mit Harzer Käse überbacken oder mit Blaubeerschmand bestrichen, vergeht mir der Appetit. Das Projekt „Halali“ ist gescheitert und wurde durch den Brand beendet. Hier jetzt mit einer neuen „Systemgastronomie“ zu starten, ist mit dem Erfolg der Bavaria Alm nur verständlich.

Fotos vom Harzer Hexenstieg

2 Fotos in diesem Beitrag sind übrigens nachgestellt, d.h. Ihr findet sie auch auf der offiziellen Seite des Harzer-Hexen-Stieges (richtige Schreibweise).

Ich habe jetzt genug Hexenstieg-Content produziert 🙂