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robin wood harz

Robin Wood Aktion am 20.03.2022 im Harz

Ein Kommentar zur Prostestaktion zum Tag des Waldes

Die ROBIN WOOD Protestaktion am 20.03.2022 im Harz unter dem Motto „Wertvolle Wälder statt Holzfabriken“ war für mich mal etwas neues. Im Ober- und Hochharz hatte es noch nicht einmal Fridays for future Demos gegeben. Aber ich kann mich daran erinnern, dass es vor vielen Jahren rund um den Höhenzug Acker Proteste bzgl. der sauren Regens gab.

Der Harz ist aktuell das Mahnmal in Deutschland für den Klimawandel und das Waldsterben. Da liegt es nahe, darauf aufmerksam zu machen.

waldsterben
Harzer-Hexen-Stieg bei Drei-Annen-Hohne

Waren Schierke und St. Andreasberg die richtige Wahl?

Die den ersten Reaktionen auf die Robin Wood Aktion wurde die Wahl des Ortes bei Schierke bzw. im Nationalpark Harz kritisiert. Was hat der Nationalpark mit der Holzwirtschaft zu tun oder gerade hier wird im besonderen Maße der Wald zu einem natürlichen Ökosystem entwickelt. Es geht hier einzig und allein um die Sichtbarkeit. Das Gebiet rund um den Brocken ist ein Hotspot im Harz und besonders in Verbindung mit der Brockenbahn sehr frequentiert. Die Kulisse um den Banner herum stimmte auch. Man wählte für die Aktion auch den 20.03.2022 und nicht den eigentlichen Tag des Waldes einen Tag später. Sonntags am Hotspot erreicht man am meisten Aufmerksamkeit.

holzwirtschaft harz
vermutlich das größte Holzlager auf dem Hexenstieg

Wieso „Wertvolle Wälder statt Holzfabriken“?

Ich war extrem über den Banner „Wertvolle Wälder statt Holzfabriken“ verwundert. Ist die Forst- und Agrarlobby hier wirklich unser Problem? Ich sage nein.
Ohne Zweifel ist der Großteil des Harzes Waldes eine Holzplantage und dies vermutlich schon seit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert. Man kann froh sein, dass er immer wieder aufgeforstet wurde. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass der Harz eine Rolle im internationalen Holzhandel spielt. Wir sind eher durch unsere Forst ein gutes Beispiel für die Waldpflege. Für mich spielt es in erster Linie keine Rolle, um welche Art Ökosystem-Wald es sich hier handelt. Ich frage mich auch, wann denn die Entscheidung zum aktuell sterbenden Fichtenwald gefallen ist. Nach dem 2. Weltkrieg in den Jahren des Wiederaufbaus?

harzer wald
Wald an der Strecke bei Lerbach

Wie sieht der Wald von morgen aus?

Ja, es geht um den gesamten Wald in Deutschland und nicht nur um den Harz. Auch ich sehe die Wälder als Lebensader für die Menschheit. Es kann nur gut sein, die Waldfläche in Deutschland zu vergrößern. Doch wie der sieht Wald von morgen eigentlich aus? Bei der Protestaktion fehlt mir einfach das Wort „Klimawandel“. Kommt der Protest nicht 50 Jahre zu spät? Ich sehe aktuell nicht, dass in den deutschen Mittelgebirgen wieder Fichten-Monokulturen angebaut werden. Alle sind sich einig, hier auf einen Mischwald umzusteigen. Müssen wir den Fokus nicht auf das erreichen der Klimaziele legen? Es wäre toll, wenn wir das Ökosystem Wald vergrößern und natur belassen würden. Aber wie soll das nachhaltig umgesetzt werden. In Gewächshäuser mit einer Klimaregelung?

Profit & Politik

Immer wenn wir über solche Dinge diskutieren, landen wir bei Profit & Politik. Sind wir eine soziale oder freie Marktwirtschaft? Und hier kommen wir dann wieder zur Protestaktion von Robin Wood. Wo soll ich denn mein Kreuz bei der nächsten Wahl machen? In Schierke soll weiterhin der Alpin-Skihang Winterberg gebaut werden. Hierfür wurde sogar ein Teil des Nationalparks Harz umgesiedelt, damit der Investor für eine garantierte Rendite sein Geld los wird. Wer entscheidet soetwas? Müssen wir dann nicht in Magdeburg oder Berlin demonstrieren? Hätte auf dem Banner nicht einfach stehen müssen: „Unser Wald stirbt“. Die Touristen in der Brockenbahn oder die Wanderer auf dem Hexenstieg müssen informiert werden. Was sollen die denn mit dem Wort Holzfabriken anfangen?

Sorry, es ist etwas wirr und sprunghaft, was ich hier schreibe. Ich bin mind. 1x pro Woche im Harz unterwegs und kann das Waldsterben einfach nicht fassen. Und wir sind mit dem notwendigen Abholzen lange noch nicht am Ende. Jede braune Fichte und auch ein Teil der noch grünen Fichten werden fallen. Der gesamte Harz ist ein großer mahnender Banner. Aber ein sterbender Wald ist für unsere Politik kein Anlass, die Klimapolitik zu ändern, auch nicht mit den Grünen in der Regierungskoalition.

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