Ich starte heute mal mit dem besten Hexenstieg-Titel seit dem Start dieses Blogs. Der Plan war eigentlich auf ein Paar neue Pfosten für die Ausschilderung des Hexenstieges einzugehen, die aufgestellt worden sind, aber dann …
Das ganze fing im Prinzip mit einem Artikel in meiner Tageszeitung Harzkurier an. Da wurde berichtet, dass u.a. der Harzer Hexenstieg wieder als Qualitätswanderweg „Wanderbares Deutschland“ zertifiziert worden ist. Da sind dann wieder ein Paar Akteure vor der Kamera die sich tierisch freuen … worüber auch immer. Die Zeitung hat übigens Harzer Hexenstieg falsch geschrieben. Ist aber nicht so schlimm, mache ich auch immer … weil es logischer ist. Nach 20 Jahren hat es der HTV nicht geschafft, die Schreibweise „Harzer-Hexen-Stieg“ zu etablieren. Scheint nicht zur Zertifizierung zu gehören.
Es ist jetzt nicht so, dass man Angst haben muss, sich nicht mehr Qualitätswanderweg nennen zu dürfen. Der Wanderverband mit seiner Service GmbH hat gar kein Interesse, jemanden aus dem „Programm“ zu werfen, denn letztendlich sind die „Wanderwegbetreiber“ die Kunden, die den Umsatz bringen. Man möchte natürlich für die Vermarktung einen gewissen Standard schaffen, doch hat schon mal jemand gehört, dass einem Wanderweg das Zertifikat aberkannt wurde? Das passiert eigentlich nur, wenn eine Region sich dazu entschließt, aus der Vermarktung auszusteigen. Daher müsste der Titel eigentlich heißen: Region Osterode bezahlt ihre Beiträge und behält ihre Zertifizierung. Es gibt übrigens vom gleichen Unternehmen (mit Gewinnabsicht) die Zertifizierung „Wanderhotel“. Als würden Gäste im Hotel wandern. Es geht also nur um Umsatz, Profil und Selbstdarstellung.
Hat sich die Hexenstieg-Ausschilderung nun verbessert?
Letzte Woche wanderte ich mal schnell auf dem Abschnitt von Buntenbock nach Altenau. Und ja, da wurden neue Wanderpfosten aufgestellt, da u.a. nun auch am Huttaler Graben kein Baum mehr steht (Foto).
Aber es dauerte nicht lange, bis wieder genau am Ende des Huttaler Grabens ein nicht mitdenkendes Wanderschild steht.
Es ist eine T-Kreuzung und man muss nun entweder nach rechts oder links. Am Hexenstieg-Header sehen wir, dass wir zumindest an dieser Position richtig sind, aber wohin geht’s nun weiter? Alles was über den Pfeilen ist, liegt in der entsprechenden Richtung. Schaut man nach links und rechts sind keine weiteren Schilder zu sehen. Ok, Altenau ist einem vermutlich schon einmal untergekommen, so dass man nach links gehen könnte, auch wenn die Entfernung nicht stimmt, da hier ein anderer Weg gemeint ist. Kleiner Fun Fact … es gibt bei Youtube 2 Hexenstieg-Videos, in denen dieser falsche Weg über das Hubhaus genommen wird.
Ist es so schwer, den linken Pfeil z.B. grün zu machen oder ihn mit der Hexe zu versehen? Bei den Wanderstempel ist das überhaupt kein Problem. Die Hexe aus dem Header MUSS über einen Pfeil. Kleines Beispiel dazu am Ende.
Ich gehe weiter in Richtung Bundesstraße. Ups, da ist ja doch ein Pfosten mit einer Hexe. Siehst Du ihn?
Gleich danach an der Bundesstraße im Bereich Polsterberg ist seit jeher Chaos mit der Ausschilderung. Wer sich hier nicht auskennt, irrt umher bzw. wird zu einer Navigationspause gezwungen.
Ich kann es einfach nicht nachvollziehen, dass auf Wanderabschnitten auf denen man nicht abbiegen kann alle 500-1.000m ein Hexenstieg-Schild ist, aber die Abzweige nicht eindeutig ausgeschildert werden. TRAURIG. Das muss ein Qualitätswanderweg sein.
Die Sache mit dem Vollpfosten am Hexenstieg
Ich bin auf dem Abschnitt Dammhaus – Eisenquelle. Es freut mich zu sehen, dass man hier ein zusätzliches Schild aufgestellt hat, damit Wanderer die von Thale nach Osterode laufen, auch den Weg finden. Hat da jemand meinen Blog gelesen? Aber dann …..
Hier hat wohl einer die Ausschilderung versetzt und den Schildern etwas per Filzstift hinzugefügt. Ich gehe davon aus, dass es die gleiche Person war. Wer nun denkt, dass es sich hier um Vandalismus handelt, liegt meiner Meinung nach falsch. Fakt ist, dass an dieser Stelle der Harzer Hexenstieg falsch ausgeschildert ist. Der ursprüngliche Hexenstieg ist hier ein Singletrail, der parallel zum Forstweg verläuft. Aus welchem Grund auch immer möchte man hier den Singletrail aufgeben und den Wanderer auf den Forstweg umleiten. Das ist für den Harzklub sicherlich einfacher zu pflegen, aber es ist absolut nicht schöner.
Nein, ich finde es nicht gut, hier den Wanderwegpfosten umzusetzen. Man könnte hier mit den Akteuren reden oder zumindest einen blöden Beitrag in einem Hexenstieg-Blog schreiben und darauf hinweisen. Was ich absolut widerlich finde ist das Beschmieren der Wanderschilder mit Edding. Es gab mal eine Zeit, da haben das die Stempelsammler nur zu gern gemacht. Durch das blaue Stempelsymbol hat das aber stark abgenommen. Es ist einfach häßlich!!!
Ich möchte hier nicht gegen den Harzklub, in dem ich selber Mitglied bin, schießen. Die Leute machen das ehrenamtlich. Es sind die Schreibtischtäter, die hier irgendeine blöde Zertifizierung durchsetzen wollen, mit der sie dann wieder lächelnd ihr Gesicht in der Presse präsentieren können, aber der Wanderer / Gast / Kunde überhaupt kein Vorteil hat. Der Schilderstandard darf nicht heißen, dass alle x Meter ein Schild sein muss, sondern es muss einfach nur logisch sein.
Soll ich mir jetzt kleine Hexe drucken lassen und die Wanderschilder bekleben? Oh nee, das darf ich leider nicht, da ich das Hexenstieg-Logo nicht verwenden darf. Sollte das aber jemand lesen, der es darf, lasse ich die Hexen drucken und verteile sie an die Harzklubs.
Jetzt noch 2 Bilder zum Abschluß:
